Kampot Pfeffer

Pfeffer aus Kampot ist kein Massenprodukt

Im Jahr 2009 betrug die erfasste Erntemenge von Kampot-Pfeffer noch knapp 2 Tonnen pro Jahr. Die Produktionszahlen steigen zwar langsam an. Inzwischen (2015) bewirtschaften die in der Kampot Pepper Promotion Association (KPPA) organisierten rund 200 Farmer in der eng umrissenen Region rund 100 ha Anbaufläche und produzieren dabei ca. 60 Tonnen Pfeffer, der als Kampot-Pfeffer vermarktet werden kann.

Dieser Pfeffer konkurriert mit der Pfefferproduktion in anderen Regionen Kambodschas. Insbesondere in den südöstlichen Regionen an der Grenze zu Vietnam existieren große Pfefferfarmen mit meist ausländischen Besitzern die als Großagrarbetriebe arbeiten und sich auf den Export nach Thailand und Vietnam konzentrieren. Laut aktuellen Zahlen exportiert Kambodscha allein in diese beiden Länder pro Jahr 20.000 Tonnen Pfeffer, der aber nicht den Kriterien des Kampot-Pfeffers entspricht.

Naheliegend ist, dass bisweilen versucht wird, diesen günstig produzierten Pfeffer als Kampot-Pfeffer zu deklarieren und zu verkaufen. Besucht man als Tourist die gängigen Touristenmärkte in Phnom Penh aber auch in Kampot trifft man Händler an, die Pfeffer zu extrem niedrigen Preisen anbieten. Manchmal unter Kunstnamen wie KOMPOT Pfeffer, manchmal aber auch in offenkundig unlauterer Absicht als Kampot-Pfeffer.

Für den Kunden in Europa ist es schwierig, zu erkennen, ob ein angebotener Pfeffer tatsächlich aus der Region Kampot stammt, den Kriterien der KPPA entspricht und damit einen vergleichsweise hohen Preis rechtfertigt.
Hinweise, die den Kunden helfen zu beurteilen, ob ein Pfeffer aus der Region Kampot stammt oder nicht finden Sie hier.

 

Die KPPA

Die Einrichtung der KPPA als gemeinsame Interessenvertretung der Farmer hat dazu geführt, dass die Farmer in angemessener Weise vom Ertrag ihrer Plantagen profitieren. Die Erlöse ab Plantage haben sich für die einzelnen Farmer von 2009 bis 2015 verdreifacht und in den letzten Jahren auf dem Niveau von 2015 stabilisiert.

Die steigende Nachfrage aus Europa führt dazu, dass das die Farmer der Region versuchen ihre Produktion auszuweiten. Beim Nachfragen wird deutlich, dass hier oft Farmer mit europäischen Hintergrund aktiv werden. Für die Ausweitung der Produktion sind Investitionen nötig, die sich erst nach einigen Jahren mit den ersten Ernten auszahlen, was sich der einheimische Kleinbauer in der Regel nicht oder nur in geringem Umfang leisten kann. Es zeigt sich aber, dass die Finanzkraft allein nicht ausreicht um erfolgreich in die Pfefferproduktion einzusteigen.

Mindestens genauso wichtig ist das Wahl des richtigen Standorts und die Erfahrung des Farmers, mit den herrschenden klimatischen Randbedingungen richtig umzugehen. Einer der älteren Farmer, die wir als Vertragspartner gewählt haben, kümmert sich nicht nur um den eigenen Anbau sondern ist darüber hinaus im Land unterwegs und berät Farmen, die in Schwierigkeiten sind.
Er, selbst Analphabet aber mit langer Familientradition im Pfefferanbau, berichtet von Farmen deren ausländische Investoren viel Geld verbrannt haben, da der Anbau an ungeeigneten Standorten mit ungeeigneten Mitteln betrieben worden ist.

Momentan übersteigt die Nachfrage nach Kampot Pfeffer das Angebot. Deshalb ist es für einen Importeuer zwingend erforderlich, vor Ort in der Region Kampot präsent zu sein und den Kontakt zu den Farmern und aufbereitenden Firmen zu pflegen. Es ist illusorisch, ein Vertrauensverhältnis mit den Beteiligten aufzubauen ohne die Sprache der Kambodschaner, das Khmer, zu sprechen. Aus diesem Grund haben wir uns für einen einheimischen Partner entschieden, der auch außerhalb der Erntezeit Kontakt zu den Farmern hält.

Dieser Kontakt ist Voraussetzung um den Kampot-Pfeffer langfristig zu angemessenen Konditionen anbieten zu können.
Gemeinsam mit unserem Partner haben wir mehrere Bezugsquellen ausgewählt und geprüft. Entscheidend ist, dass die Bezugsquelle Mitglied in der KPPA ist und sich damit verpflichtet, die strengen Anbaukriterien einzuhalten. Jedes Mitglied der KPPA hat eine Mitgliedsnummer, die wir auf der Verpackung angeben. Um sicherzustellen, dass das Produkt aber tatsächlich den Kriterien der KPPA und unseren Vorstellungen entspricht lassen wir den Pfeffer zusätzlich in Europa von Fachlabors analysieren.

mehr erfahren über die Vermarktung und die KPPA ⇒

Pfeffer-Farmerin in Kampot